Blattwerk *Grüne Energie für Pflanzen*
Die Sachsen, so will es die Geschichte, sind kreativ. Sie haben den Büstenhalter erfunden, den Bierdeckel, den Teebeutel und die Zahnpaste auch. Seit kurzem kommt von dort ein rein biologischer Dünger, der zu 100 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wird. Genauer gesagt aus dem Gras der umliegenden Wiesen, das in einer Bioraffinerie verarbeitet wird.
Die Biofabrik, allesamt Enthusiasten aus den unterschiedlichsten Bereichen, Engineering, Biologie, IT, Wirtschaft und anderen wissenschaftlichen Disziplinen - Oliver Riedel hat sie um sich geschart. 1999 gründete er den ersten deutschen Online-Supermarkt, 2009 begann er mit der Biofabrik, die neben anderen klugen Dingen zum Thema Nachhaltigkeit - Energiegewinnung aus Plastik beispielsweise – auch Blattwerk, ein Düngemittel für biologische Landwirtschaft, Garten- und Zimmerpflanzen weiterentwickelt hat. Die Basisforschung wurde durch das Energieinstitut Linz betrieben, das Green-Refinery-Team hat an diesen Schrauben erfolgreich weitergedreht.
„Wir kennen die Probleme der Gegenwart und der Zukunft und versuchen ihnen entgegenzuwirken."
Mitte des Jahrhunderts wird die Weltbevölkerung auf 10 Milliarden Menschen angewachsen sein. Um sie mit Nahrungsmitteln versorgen zu können, werden 160 Millionen Tonnen Düngemittel zum Einsatz kommen müssen. Herkömmliche industrielle Düngemittel belastet die Umwelt, Rückstände finden sich nicht nur in den Lebensmitteln sondern auch im Trinkwasser, bei ihrer Herstellung kommt unter anderem auch Erdöl zum Einsatz und oft weiß keiner so ganz genau, was alles drin steckt. (Wir erinnern uns an die letzten Meldungen aus Baden-Württemberg, wo Kompost mit Abfällen aus der Papierindustrie durchmischt war. 400 Hektar Land ist PFC-verseucht.)
„Wir setzen auf Transparenz", erklärt Stefan Süßmilch, „eine exakte Auflistung der Inhaltstoffe ist selbstverständlich, wer will, kann sich auch ein genaues Bild vom Produktionsprozess machen", sagt er und verweist auf die Internetseite der Biofabrik. Hier wird das komplizierte Verfahren in einem Video erklärt. Dann lacht er und erzählt, dass ein Kunde unlängst anmerkte, er könne die Flasche mit dem Blattwerk-Dünger einfach so herumstehen lassen, denn selbst wenn seine Kinder versehentlich daraus trinken würden, könne eigentlich nichts passieren. Für Haustiere und andere Gartenmitbewohner gilt dies ebenfalls, sofern sie sich überhaupt dafür interessieren.
Was ist drin?
Hochkonzentrierte frei verfügbare Aminosäuren – der Baustoff des Lebens also, den jede Pflanze zum Wachsen und Gedeihen braucht. Milchsäuren, das sind die guten Bakterien, die die schlechten fernhalten. Zucker, der wirkt über einen Umweg, Bakterien und Kleinstlebewesen verdauen ihn und produzieren dabei Stickstoff. Mineralstoffe, die Pflanzen ebenfalls benötigen. Ein Universaldünger also, wie er im Lehrbuch steht, rein biologisch und vegan!
Ach ja, in der Biofabrik hängt eine Glocke, die bei jedem Erfolg geläutet wird. Entweder gibt es einen Weg, oder wir werden einen Weg finden ist darin eingraviert. Ein Spruch von Hannibal. Man muss ja nicht unbedingt mit einer Herde Elefanten über die Alpen, es reicht ja schon, wenn man ein wenig überlegt, welches Düngemittel man nimmt.
Die Internetseite der Biofabrik findet ihr hier: http://www.biofabrik.com/
Informationen zu Blattwerk findet ihr hier: http://www.biofabrik.com/green-refinery/blattwerk/
Wer mich sucht … ich bin im Garten – jetzt, wie ihr wisst, ist die Herbstdüngung angesagt.
Danke für deinen lieben Besuch und dein Interesse sagt Elisabeth von Living & Green. Wenn du auch der Meinung bist, dass man zumindest seinen Garten und seine Zimmerpflanzen biologisch düngen sollte, teile doch den Artikel bitte mit deinen Freunden auf Facebook, Pinterest, Google+ ....
Einen DICKEN DANK!