Eisprinzessinnen * Papier-Ballerina-DIY *
Wenn ich die Kinder, die in meiner Straße wohnen, dabei beobachte, wie sie voll Hoffnung ihre Schlitten in die Gärten stellen, wenn ich dem Hund zusehe, wie er jeder Schneeflocke nachhetzt und versucht sie zu fangen, dann steckt mich diese Freude an. Frau Holle hat heute ein wenig gelüftet. Der erste Schnee in diesem Winter kommt zaghaft. Grad so, als hätte jemand die kleinen Flocken vorgeschickt, um die Welt zu erkunden, die unter ihnen liegt. Angezuckert ist alles, mehr nicht. Hänge deine Bettwäsche aus dem Fenster und schüttle sie kräftig durch, möchte ich nach oben rufen. Ich hoffe, in deinen Diensten steht heuer die Goldmarie. Noch strecken die Grashalme neugierig ihre Fühler aus, tragen die Blätter des Rhododendrons nur einzelne, weiße Punkte, wird es wohl auch noch etwas dauern, bis der Gartenengel eine Mütze hat. Aber schon wollen die Kinder einen Schneemann bauen, will sich der Hund auf den Rücken werfen und wälzen. Will ich, dass es endlich weiß ist draußen, dass der Garten unter einer dicken Tuchent versinkt. Einer Tuchent, die glänzt wie edle Damastbettwäsche wenn die Sonne auf sie scheint. Denn dann ist die Welt heller und freundlicher. Sie wird stiller. Und ich will es auch, weil sich das Leben, mit jeder Flocke die vom Himmel gefallen ist, mehr und mehr verlangsamt.
Natürlich liebe ich die üppigen Farben des Frühlings, das satte Grün des Sommers und die verschwenderische Pracht im Herbst. Aber ich mag es auch, wenn sich die Natur in weniger Vielfalt übt. Schnee entspannt das Auge und schärft den Blick. Erst mit dem Schnee ist ein Winter angekommen und man packt sich wärmer ein, zieht festes Schuhwerk an und geht nach draußen in eine frische, klare Luft. Man hört das Schaben der Schneeschaufeln der Nachbarn, setzt die Kapuze auf und schaufelt selbst. Plaudert ein wenig über belanglose Dinge. In letzter Zeit hat man sich wenig gesehen. Niemand war lange draußen vor der Tür. Wenn frischer Schnee fällt ist das anders, dann sind die meisten da, als gelte es einem Ereignis beizuwohnen, als wäre Schneeschaufeln ein Event.
Noch muss niemand schaufeln, noch reicht ein leiser Windstoß und der Rhododendron hat keine Punkte mehr. Noch reicht ein kräftiger Sonnenstrahl und das Gras ist wieder grün. Ich greife zu Papier und Schere und schneide Figuren aus. Kleine Tänzerinnen sollen es werden, mit Tutus, die Schneekristallen gleichen. Das ist für heute mein kleiner Wintertraum. Denn: Wenn ich die Kinder, die in meiner Straße wohnen, dabei beobachte, wie sie voll Hoffnung ihre Schlitten in die Gärten stellen, wenn ich dem Hund zusehe, wie er jeder Schneeflocke nachhetzt, dann steckt mich diese Freude an. (Elisabeth H.)
Anleitung für die Tänzerinnen
Papier quadratisch zuschneiden. Zu einem Dreieck falten. Die linke und rechte Seite jeweils über die Mitte hin nach oben falten, die Ecken stehen über den Rand. Dann noch einmal in der Mitte zusammenfalten. Die überstehenden Ecken werden nun gerade abgeschnitten. Danach das gewünschte Sternmuster aufzeichnen. Achtung: Die dicke, gefaltete Mittellinie muss erhalten bleiben. Die ist es, die den Stern zusammen hält. Ausschneiden und auseinander falten. Nun ist der Stern fertig. In die Mitte wird nun ein Schlitz geschnitten. Das geht am einfachsten, wenn man die Mitte noch einmal umbiegt.
Aus Papier die Tänzerinnen ausschneiden und anziehen. Einen Zwirn durch eine Nadel fädeln und vorsichtig durch eine Hand der Tänzerinnen ziehen. So können sie einfach befestigt werden.
Viel, viel Freude beim Nachmachen und bei einem kleinen Sektempfang wünscht Living & Green!
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